Ochsenschwanzbolognese

OchsenschwanzbologneseDa lag er, der Ochsenschwanz! Er rief nach mir aus der Theke, ich möge ihn mitnehmen und schmoren. Ich nahm ihn. Es waren für ihn auch noch selbstgemachte Pappardelle da. Für das Ragù di coda di bue.

Das Rezept ist ähnlich zu meinem Wildschwein-Ragout, jedoch ist das Ergebnis ganz anders. Das Ragout war gewolft und wurde stärker eingekocht. Es war gedacht als Konzentrat für weitere Soßen, etwa eine Bolognese, in der es dann nochmal mit Tomaten in den Topf kam. Die Ochsenschwanzbolognese hier war zum Direktverzehr gedacht, und also wurde sie nicht so weit eingekocht. Außerdem, dadurch, daß das Fleisch nicht gewolft war, war es nachher auch weniger homogen, so daß man durchaus zwischen Soße und Fleisch noch unterscheiden konnte. Zudem hatte ich Probleme, eine 6stündige Zubereitungszeit in den Tag zu quetschen, weswegen das Garen über Nacht geschar. Sehr praktisch, der Arbeitsaufwand ist dadurch gering.

Zutaten

  • 800g Ochsenschwanz
  • 300g beste Glastomaten
  • 400ml Rotwein (trocken, barriquefrei)
  • 300g Tropea-Zwiebeln (oder 150g normale rote)
  • 50g Wurzelzeug
  • 3 Knoblauchzehen
  • ½TL getrockneter Thymian
  • ½TL getrockneter Majoran
  • 1 Lorbeerblatt
  • 2 EL Olivenöl
  • 1TL Salz

Zubereitung

  • Ochsenschwanz waschen, mögliche Knochensplitter entfernen, trockentupfen,
  • in Olivenöl von allen Seiten scharf und gründlich anbraten,
  • + Zwiebeln + Knoblauch, jeweils grob geschnitten,
  • ein paar Minuten mitbräunen,
  • + Wurzelzeug + Rotwein,
  • aufkochen,
  • geschlossen In den Backofen bei 100°C, acht Stunden lang. Währenddessen z.B. schlafen.
  • Ofen ausmachen, den Tag verbringen,
  • abends das Fleisch vom Ochsenschwanz pulen,
  • das Fleisch hacken und zurück in die Soße,
  • + Tomaten + Gewürze + Salz
  • aufkochen,
  • offen in de Backofen bei 150°C,
  • alle 20 Minuten umrühren,
  • nach ca. 90 Minuten, wenn die gewünschte Konsistenz erreicht ist, herausnehmen,
  • abschmecken,
  • abkühlen lassen, in den Kühlschrank für mindestens 24h,
  • nach Bedarf aufwärmen und auf Nudeln.

OK, nach dem Rezept dauert es in etwa 2 Tage, bevor man es genießen kann. Aber was soll’s? Es ist nicht viel Arbeit, nur viel Warten. :-)

6 Kommentare zu “Ochsenschwanzbolognese

    • Tja, ungeduldig ist hier schwierig. Es ist eine so lange Zubereitungszeit, daß man vielleicht schon wieder über den Punkt hinauskommt. Besonders gefährlich: der Zeitpunkt, wenn man das fertige, sagen wir mal „Ragout“, aus dem Ofen nimmt. Dann nichts davon zu essen, ist wirklich schwierig. Aber nach dem Kühlschrank ist es nochmal besser.

    • Wirklich? So überschwenglich? Da werd ich ja ein bißchen rot, so geschmeichelt fühle ich mich!

      Ich nenne es Bolognese, weil ich in Ragout größere Stückchen Fleisch vermuten würde oder aber eine dickere Konsistenz. Und weil ich in Italien, wenn ich Bolognese will, al ragù bestelle. Aber ohne Milch ist es natürlich keine richtige Bolognese! Es ist mir mithin schleierhaft, wo die Grenzen genau verlaufen, zumal in verschiedenen Sprachen, weswegen ich vielleicht einfach „Soße“ sagen sollte. :-)

Hinterlasse einen Kommentar