Nachdem wir wunderbares Filder-Sauerkraut bekommen haben, also Sauerkraut vom Spitzkohl („Filderkraut“), mußten wir uns überlegen, was wir damit am besten machen. Wir haben 1kg von dem guten Kraut, was genug für zwei Essen sein sollte. Hier das erste Rezept, bei dem das Sauerkraut die Hauptkomponente des Essens bildet. Etwa so wie beim Elsässischen Choucroute garni, wobei ich allerdings eine schmorgebräunte Zubereitung der im Elsaß eher frischen Form vorziehe.
Zutaten Sauerkraut
- 500g Sauerkraut, abgetropft und gut ausgedrückt
- 250ml Weißwein (trocken, barriquefrei)
- 250ml Apfelsaft (wir hatten Apfel-Quitten-Saft)
- 30g Butter
- 150g Zwiebeln
- 1 Lorbeerblatt
- 1 TL Bohnenkraut
- ½ TL gemahlener Kümmel
- evtl. Salz
Das Filder Sauerkraut ist mild, und unser Eimerchen war gefüllt mit gut ausgedrücktem Kraut, so daß bei der Zubereitung sowohl Ausdrücken als auch Wässern wegfallen konnten.
Ich mag Sauerkraut mit einem süßen Kontrapunkt, daher kommt viel Apfelsaft hinein. Wer das nicht mag, sollte weniger nehmen und mit Wein ausgleichen. Ein bißchen Apfel muß auf jeden Fall hinein.
Zubereitung Sauerkraut
- Ofen auf 150°C vorheizen.
- Zwiebeln in Butter andünsten
- + Sauerkraut
- 10 Minuten anbraten, bis es anfängt, braun zu werden
- + 75ml Weißwein + 75ml Apfelsaft
- + Lorbeer,
- aufkochen
- offen in den Ofen für 15 Minuten,
- umrühren + 75ml Weißwein + 75ml Apfelsaft,
- offen in den Ofen für 15 Minuten,
- umrühren + 100ml Weißwein + 100ml Apfelsaft,
- offen in den Ofen für 15 Minuten,
- umrühren
- + Bohnenkraut + Kümmel,
- abschmecken,
- Kaßlerscheiben auf das Sauerkraut legen,
- zugedeckt für 10 Minuten in den Ofen.
Bei dieser Zubereitung nutzen wir wieder die Maillard-Reaktion aus, die bei 150°C von oben das Sauerkraut bräunt, so daß man weniger Streß als bei der Zubereitung auf dem Herd hat. Nach 60 Minuten ist die hinzugefügte Flüssigkeit (immerhin ein halber Liter) fast vollständig verdampft, und das Sauerkraut gerade auf dem Weg, etwas weich zu werden. Wer es ganz weich mag, muß es länger schmoren lassen.
Einen ganzen Kaßler Braten schmort man für gewöhnlich einige Stunden. Wir hatten die Schnellvariante mit Kaßler Kotelett.
Zutaten Kartoffelbrei
- Kartoffeln (z.B. Solara: festkochend und wunderbar im Kartoffelbrei)
- Milch
- eine ordentliche Portion Butter
- Salz
Zubereitung Kartoffelbrei
- Pellkartoffeln kochen,
- pellen
- + Milch + Butter,
- grob verrühren (nicht ganz glattrühren, sonst wird’s Matsche),
- abschmecken.
Als Fleisch gab es Kaßler, Bratwürstchen und Saumagen. Außerdem ein paar Röstzwiebeln.
ich kenne bisher nur die helle, fruchtige Version des Sauerkrauts (gestern eben wieder mal mit Apfelwein zubereitet)
Ja, das geschmorte scheint nicht so verbreitet zu sein. Wenn Du Schmoren magst, probier es mal aus. Selbst wenn Dir die Knackigkeit des Krauts wichtig ist, kann man ruhig 45 Minuten schmoren, denn es dauert sehr lange, bis das Kraut wirklich matschig wird (Autobahntankstellen schaffen da eine ganz besonders ausgeprägte Variante).
Apfelwein hört sich gut an! Muß ich auch mal ausprobieren.
Das war früher immer unser Heilig-Abend-Standard Gericht…schon bekomme ich Appetit und eine wohlige Vorfreude auf nächste Woche.
Hehe, ja nächste Woche wird Kampfwoche. Der oben abgebildete Teller steht und fällt mit dem Sauerkraut: wenn es genau den Geschmack des Essers trifft, ist es ein großer Schmaus.
Wo sich Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland im Südwestfunk zusammengeschlossen haben, ist es nur logisch, Filderkraut mit Saumagen zu kombinieren. (Ein Saumagen- und Sauerkraut-Fan)
Es paßte gut! :)
Ich mag beide Varianten, aber Schmoren ist bei mir auch die häufigere Zubereitungsart. Fleisch-Präferenz: Eisbein.
Zum Kartoffelpüree kein Muskat?
Und Bohnenkraut im Kraut werde ich auch einmal versuchen…
Kein Muskat am Kartoffelbrei. Lieber etwas mehr Butter und eine sorgfältige Testreihe, welche Kartoffelsorte am besten schmeckt.
Bohnenkraut hatte ich bei einer Freundin im Sauerkraut gegessen, und es paßte vorzüglich. Seitdem mache ich das auch so.