Heute gibt es Coq au vin blanc, also Huhn in Weißwein. Dies ist für mich eines der Gerichte zum Reinlegen, denn es ist ein schönes einfaches Landgericht (also, nicht das juristische) mit wenigen Zutaten, das die guten Produkte feiert. Gewürzt wird nur wenig, denn das Huhn und der Wein sollen im Vordergrund bleiben. Praktischerweise sind es insgesamt nur wenige Arbeitsschritte, und wir brauchen nur einen Topf.
Ich mache nur eine (große) Portion, denn ich war allein, und zum Einfrieren für die Vorratshaltung eignet sich dies Gericht nur bedingt. Am besten, man kocht es aus einem ganzen Huhn, doch das war mir heute zuviel. Auf jeden Fall gehören Teile mit Knochen rein, also nicht z.B. nur Hähnchenbrustfilets benutzen, sonst schmeckt’s fad.
Zutaten
- 2 Hähnchenschenkel (meine waren groß)
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 rote Zwiebel
- ebensoviel Wurzelzeug
- 400ml Weißwein (trocken, barriquefrei)
- ½ TL getr. Thymian
- 2 Lorbeerblätter
- ½ TL schwarzer Pfeffer
- 1 TL Mehl
- Salz
Wer das Gericht kennt, wundert sich vielleicht: ja, Ich lasse heute den Speck weg, denn ich wollte das Huhn allein. Wer mag, brät vorher noch ein paar Speckwürfel mit an.
Aus diesem Grundrezept kann man auch gut einen Coq au cidre herleiten, indem man den Weißwein durch herben Cidre ersetzt. Das schmeckt ausgezeichnet. Bei Cidre habe ich gerne noch ein paar Champignons in der Soße. Im Rotwein übrigens auch. Mit Äppelwoi (typischerweise noch herber und saurer als Cidre) muß ich es noch ausprobieren, kann mir aber kaum vorstellen, daß das schiefgeht.
Gute Variationen
- Rotwein statt Weißwein ergibt die klassische Version.
- Cidre statt Weißwein ergibt Coq au cidre.
- Champignons.
- Gewürfelter, angebratener Speck.
- Ein Schuß Cognac.
- Das Huhn wird im Weinsud vor dem Kochen mariniert.
Zubereitung
- Huhn waschen und trockentupfen,
- grob zerteilen (hier nicht nötig: ich hatte ja schon einzelne Schenkel),
- Haut einschneiden, daß das Fett rauskann,
- Trocken in der Pfanne langsam auslassen,
- Rundherum etwas bräunen,
- + Zwiebeln + Knoblauch
- Im Fett etwas anbraten
- + Gemüse + Gewürze
- + Wein
- + ½TL Salz
- aufkochen,
- Deckel drauf,
- 1 Stunde leise köcheln,
- Mehl in 3 EL Wasser (oder Cognac) im Schüttelbecher glattschütteln,
- hinzufügen,
- 15 Minuten offen köcheln,
- abschmecken.
Die beste Beilage ist meines Erachtens gutes Weißbrot. Nicht mehr, nicht weniger.
Das sieht gut aus. Und wenn es schmeckt, passt’s.
Nur kann ich mir die Kombination Hahn + Lorbeer hier schwer vorstellen, zumal in der reichlichen Dosierung. Und warum denn rote Zwiebeln?
Lorbeer findet man in frz. Rezepten sehr oft (im Bouquet Garni), ich halte das durchaus für klassische Würzung. Ich mag Lorbeer, daher zwei Blätter. Die etwas süßlichen roten Zwiebeln mag ich als Gegenpol zum trocknen Weißwein.
Es war sehr lecker und in nullkommanix weg. Sehr gutes Hühnchen hatte ich gekriegt kombiniert mit einem meiner Lieblingsweißweine.
Das sieht wunderbar einfach aus; ich frage mich, wo die Tücke sitzt …
Coq au Ebbelwoi. Muß ich probieren.
Tücke? Vermutest Du irgendwelche Schwierigkeiten in der Herstellung, die ich verschwiegen habe?
War eines meiner ersten französischen Gerichte, aber eher die klassische Version. Unser Französichlehrer war ein begnadeter Koch. Ich mag’s mit Baguette auch am liebsten. Vielleicht noch ein grüner Salat, im Winter etwas schwieriger.
Die Cidre Variante muss ich mal probieren.