Wie? Er bloggt über Plörre? Also das kam so: als ich heute auf den Bus warten mußte, hab ich gefroren, ja gebibbert. Mir kamen dabei lebhafte Gedanken an warmen Glühwein. Irgendwie ist da was dran an dem Wein, auch wenn es mich schaudert, wenn ich an das Zeug vom Weihnachtsmarkt denke. Also hab ich das Bibbern genutzt, um nachzudenken, welchen Glühwein ich mir denn wünschen würde.
Ohne Zuckerzusatz bitte, aber trotzdem etwas süß. Gut, da hab ich doch noch eine ganz passable Flasche Kanzler Auslese 2005 aus Rheinhessen, die wir aber nie trinken, weil uns immer ein anderer Süßwein dazwischenkommt. Der Kanzler ist aber keineswegs schlecht, und er ist passend süß (nicht übermäßig, ich würde 40g/l Zucker schätzen). Er hat auch eine angenehme Säure dazu, so daß ich auf Zitrusfrüchte verzichten würde. Nehmen wir den.
Fehlen noch Gewürze: Sternanis, Pfeffer, und ich wollte doch immer mit dem Tasmanischen Pfeffer experimentieren. Hatte ich schonmal im Lebkuchengewürz, wo es gut war. Also probieren wir es auch mal im Glühwein. Mehr Gewürze nicht, sonst blicke ich nicht mehr durch. Insgesamt ca. 2TL Gewürze auf einen halben Liter Wein, alles am Stück, nicht gemahlen.
Das war es schon, mehr kommt nicht rein. Erwärmen darf man maximal auf 70°C, besser etwas weniger, weil der Alkohol bei 78°C verkocht und selbst bei 70°C schon gut auszudünsten anfängt. Also die Temperatursteuerung auf 65°C.
Das Ergebnis war super. Nach zwei Minuten hatte ich rote Bäckchen und ein strahlendes Lächeln, daß die Gewürze so gut passen. Und nach zwanzig Minuten hatte ich einen Schwips. Wenn es diesen Glühwein doch nur auf dem Weihnachtsmarkt gäbe!
Gelernt habe ich auch was: der betörende Duft des Tasmanischen Pfeffers sowie seine leichter Bitterkeit sind etwas flüchtig, d.h. wir müssen ihn bei zukünftigen Experimenten am Ende der Kochzeit benutzen. Und die Schärfe der Beeren bleibt einigermaßen auf die Frucht beschränkt: wenn man draufbeißt, ist sie bissig, aber im Wein merkte man sie kaum. D.h. wir werden ganze Beeren benutzen, wenn wir die Schärfe nicht wollen, und gemahlene, wenn sie erwünscht ist.
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Ich bibbere auch gerade.
Es ist bestimmt nichts mehr übrig.
Alles schon alle!
Pech aber auch!
Weihnachtszeit – Bibberzeit. Da käme mir etwas Sternanisiges auch gerade recht …
Wir haben’s ausprobiert: Würzung (etwa) wie beschrieben, nur der Wein war ein anderer: Huxelrebe Auslese 2005 von Weingut Storr, unserem rheinhessischen Süßweindealer. War klasse! Schmeckt etwas nach Honig, streckenweise, und wunderbarst nach Sternanis. Guter Tip!
Lecker, gell? Freut mich, daß es Dir geschmeckt hat!
Ich bibbere schon wieder. Und Huxelrebenglühwein – allein das Wort lädt zum träumen ein.
Nach dem Huxelrebenglühwein war sie sternanishagelvoll.
Heeee! Süßwein gibt’s doch nicht im Karton, sondern nur in halben Flaschen …
Spannend, was Ihr da so mit weißem Wein und Pfeffer anstellt. Mir ist auch schon ganz kalt.
Ich hab den Eindruck, Oachkatz, wir sollten uns zusammentun und selber sowas machen.
Das glaube ich auch. Hast Du irgendwelche Huxelreben auf Lager?
Keine Huxelreben weit und breit. Aber das kriegen wir trotzdem hin. Irgendwie wird das schon.