Dieses Rezept, was ich im Original auf italienisch hatte, produziert so hervorrangenden Biskuitboden, daß ich es niemandem vorenthalten will. Es kommt kein Backpulver rein, im Gegensatz zu anderen Rezepten, und es funktioniert trotzdem wunderbar. Vielleicht ist es die Kartoffelstärke, die den Unterschied macht. Es erfüllt meine Ansprüche, daß möglichst wenige Zutaten und, wenn möglich, keine Zusatzstoffe hineinsollen. Ich verteufle Backpulver keineswegs, aber ich freue mich, daß ich hier keines benutzen muß.
Zutaten
- 5 Eier
- 150g Zucker
- 1 MS Salz
- 75g Mehl
- 75g Kartoffelstärke (Kartoffelmehl)
Zubereitung
- Eier mit Salz und Zucker 15 Minuten lang auf höchster Stufe schlagen, bis eine hellgelbe, feste Krem entstanden ist.
- Währendessen eine 24cm-Backform einbuttern und einmehlen.
- Mehl und Kartoffelstärke in die geschlagene Eimasse hineinsieben, so daß keinerlei Stärke- oder Mehlklumpen hineingelangen,
- vorsichtig aber gleichmäßig unterheben: es soll sich verteilen, aber trotzdem die Eimasse nicht zu stark zerdrücken,
- In die Backform füllen,
- Bei 160°C Umluft oder 180°C Oberunterhitze 38 Minuten lang backen.
FAQ
- Das sieht nach 5 Minuten schon hellgelb aus, und mein Arm tut weh, muß ich wirklich 15 Minuten lang schlagen? Ja.
- Im Originalrezept steht noch Vanillezucker! Darf ich den benutzen? Ja.
- Du schreibst einfach „Mehl“, aber es gibt doch verschiedene Sorten!? Ich bin von meinem Dinkel 630 so angetan, daß ich es eigentlich immer benutze. Der abgebildete Biskuit ist damit gebacken.
- Was heißt eigentlich ursprünglich „Biscuit“? „Zwieback“. Das Rezept hat sich nach der Namensgebung verändert, so daß es nicht mehr zweimal gebacken wird.
Das hört sich nach dem ultimativen Biskuitrezept an. Kommt sofort in meinen Schatz.
Ich stutze nur beim Einbuttern der Form. Da hält man den Teig so fettfrei wie geht, und dann das?
Sieht jedenfalls grandios aus, der Boden.
Das ist doch nur eine Abweiseschicht. Erst deckt das Mehl die Butter ab, und dann frisst es sie auf.
War sehr lecker und locker! Eine Scheibe ist auch noch da. Ich habe noch Mango-Sirup mit Mangostückchen, einem verunglückten Versuch, Mangos zu kandieren (da war so viel Pektin (denke ich) drin, daß ich den Zuckersirup irgendwann nicht weiter einkochen konnte, so daß ich mich entschied, eine Art Mangomarmelade zu haben ohne Gelierzucker). Die könnte ich in einer Quarksahne (für Östereich: Topfenobers) verarbeiten und drauffüllen. Hoffentlich hält sich der Boden so lange – wir haben ihn während der Kochorgie etwas vernachlässigt.
Der schaut auf jeden Fall überaus gelungen aus. Mit Mango belegt und Schlagobers drüber hätte ich gerne ein Stück.
„Das sieht nach 5 Minuten schon hellgelb aus, und mein Arm tut weh, muß ich wirklich 15 Minuten lang schlagen? Ja.“
Die ewige Diskussion mit meiner Mutter. Egal, wieviele Arme abfallen, sei besteht auf 15 Minuten rühren. Auch beim simplen Königskuchen. Selbst wenn ich Puderzucker nehme und er sich schon längst gelöst hat. Da ist sie unerbittlich.
Das sagt sich für mich natürlich auch leicht – ich hab es maschinell schlagen lassen. :-) Mit einem manuell zu drehenden Quirl oder gar einem Schneebesen ist das vielleicht wirklich etwas anstrengend.
Vieleicht. Wirklich. Etwas. :) Hier schreibt ein Mensch, der offenbar nie Bisquitteig von Hand rühren mußte.
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In der französischen Variante des biscuit werden die Eier ja in der Regel getrennt und das Weiße versteift. So mache ich es meist:
http://utecht.wordpress.com/2010/06/21/buttercremetorte-altmodisch/
Doch nachdem ich dies hier las – gefällt mir wie der ganze Blog ausnehmend – werde ich Neues wagen.
Grüße vom Niederrhein,
J.U.
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